Erstmals wird Appenhain in einer Urkunde des Klosters Spieskappel aus dem Jahre 1197 unter der Bezeichnung „Eppenhagen“ erwähnt. Das Dorf entwickelt sich vermutlich aus einem dem Kloster Spieskappel zugehörigen Gutshof.

825 Jahre - eine gewaltige Zeitspanne! In einem Jubiläumsjahr hört man immer auch das Echo der Zeit! Feste wie diese geben Anlass, in die Geschichte reinzuhorchen. Woher kommt man eigentlich? Was hat einen Ort über die Jahrhunderte geprägt?

Appenhain sendet also die ersten Signale im Jahre 1197, genau wie der „Bruderort“ Itzenhain. Diese beiden Orte verfügen übrigens über den größten historischen Erfahrungsschatz der elf Hochlanddörfer! Warum? Sie sind am ältesten! Alle anderen Orte erblicken das Licht der Welt erst im 13. Jahrhundert. Nur Schönstein ist deutlich jünger (1843).

Gemeinsam ist allen Orten, dass sie in der Blütezeit des deutschen Bauerntums entstehen. Aufgrund technischer, klimatischer aber auch politischer Veränderungen ging es seinerzeit bergauf.

Hört man weiter nach den Klängen der Vergangenheit, erhält man auch weniger wohlklingende Signale aus Epochen der Abhängigkeit, aus Phasen von Krieg und Unterdrückung, von Hungersnöten, Epidemien und Pandemien, aber auch von Zeiten der Zufriedenheit und Glückseligkeit.

Der Blick in den Rückspiegel macht sensibel für die wirklich wichtigen Dinge und Werte des Lebens und bereichert einen um die Erfahrungen älterer Generationen. Geschichte liefert also wichtige Bausteine für die eigene Identität.

Wer wissen will, wohin er geht, der muss wissen, woher er kommt.

Appenhain - wie auch die anderen Dörfer des Hochlandes – werden im 20. Jahrhundert geprägt durch radikale politische, wirtschaftliche und soziale Veränderungen. Die Orte müssen Monarchie und den 1. Weltkrieg, das Scheitern der Weimarer Republik mit Inflation und Wirtschaftskrisen, die NS-Diktatur und den 2. Weltkrieg erfahren.

Nach 1945 hatten und haben wir das besondere Glück, in einer offenen Gesellschaft, einem demokratischen Rechtsstaat, zu leben. Diesem gelingt vieles, was damals keiner für möglich hielt. Politische, wirtschaftliche Stabilität und sozialen Ausgleich! Auch werden Millionen geflüchteter und vertriebener Menschen aufgenommen und integriert. Hunderte dieser Menschen finden Zuflucht und Heimat im Gilserberger Hochland, und auch in der kleinen Landgemeinde Appenhain.

Im Rahmen der Festveranstaltung präsentieren wir eine Ausstellung, die sich u.a. mit folgenden Leitfragen beschäftigt:

  • Welche Grundlinien der historischen Entwicklung lassen sich in Appenhain und den anderen Hochlandorten entdecken?
  • Wie haben sich die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse über die Jahrhunderte verändert und wie spiegeln sich diese Prozesse in einem Dorf mit 60 Einwohnern?
  • Wie waren Kindheit, Jugend und Schulzeit? Welche prägende Rolle spielten Kirche, Kultur und Soziales im Appenhainer Leben?

Obere Gecksmuehle in den 50er Jahren

Höfe Barth & Bayer

Hof Heinmüller in den 50er Jahren

Hof Trümner in den 50er Jahren